Freudiges Chaos – joyful chaos

Stipendiumsbericht von İrem Nalça

Deutsche Übersetzung weiter unten

 

During my residency in Switzerland, I focused on carnival, circus, improvised music and ecstatic states—those playful, unruly forms of expression that are often restricted or overlooked in my culture. In a world that increasingly feels like its own absurd carnival, I found myself drawn to comedy, improvisation, and the strange clarity that sometimes arrives through laughter.
 
I immersed myself in Swiss carnival traditions and connected with the new circus and improvisational jazz scenes in Lucerne. These encounters helped spark Sirke Vagon, a project centered on a traveling wagon that will host a series of 20-minute shadow theatre pieces. Each work will draw from my past in shadow theatre and ritual, responding to the chaos of the times with rhythm, humor, and a touch of the surreal.
 
Lucerne is especially rich in its culture of the performative arts. Thanks to my friends at the Gelbes Haus, I had the chance to experience outstanding new music and jazz concerts. What struck me most was the way music wasn’t just about performance there — it was a way of shaping language, space, and life itself. Some of the artists I met there left a strong impression on me, and I hope to collaborate with them in future stages of the project.
 
The first piece is being developed in collaboration with my friend Deniz, who joined me during the carnival season for a whirlwind tour across Switzerland where we ended in Basel. I’m grateful for the opportunity to research this joyful chaos—and even more so to witness how it begins to shape my artistic language. Looking forward to learn more from Swiss culture through my piece and keep the intercultural dialogue alive. 

Fumetto Workshop animationsfilm von Irem Nalça

ERSTE STUDIEN zu «Sirke Vagon»

Während meines Aufenthalts in der Schweiz habe ich mich auf Karneval, Zirkus, improvisierte Musik und ekstatische Zustände konzentriert – jene spielerischen, ungezähmten Ausdrucksformen, die in meiner eigenen Kultur oft eingeschränkt oder übersehen werden. In einer Welt, die sich zunehmend wie ein absurder Karneval anfühlt, zog es mich zu Komödie, Improvisation und jener seltsamen Klarheit, die manchmal durch das Lachen entsteht.

 

Ich tauchte tief in die Schweizer Fasnachtstraditionen ein und knüpfte Verbindungen zur Neuen-Zirkus- und Impro-Jazz-Szene in Luzern. Diese Begegnungen gaben den Anstoß zu Sirke Vagon – ein Projekt, in dessen Mittelpunkt ein fahrender Wagen steht, in dem eine Reihe von 20-minütigen Schattentheaterstücken aufgeführt werden. Jedes Stück greift auf meine Erfahrungen im Schattentheater und mit Ritualen zurück und antwortet mit Rhythmus, Humor und einem Hauch Surrealismus auf das Chaos unserer Zeit.

 

Luzern ist besonders reich an einer Kultur der performativen Künste. Dank meiner neuen Freunde im Gelben Haus hatte ich die Gelegenheit, herausragende Konzerte im Bereich Neue Musik und Jazz zu erleben. Was mich dabei am meisten beeindruckte, war, dass Musik dort nicht nur als Aufführung verstanden wurde – sie war eine Form, Sprache, Raum und Leben selbst zu gestalten. Einige der Künstler:innen, die ich dort traf, haben einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen, und ich hoffe, in künftigen Phasen des Projekts mit ihnen zusammenzuarbeiten.

 

Das erste Stück entsteht in Zusammenarbeit mit meinem Freund Deniz, der mich während der Fasnachtszeit begleitete – auf einer turbulenten Reise quer durch die Schweiz, die in Basel ihren Abschluss fand. Ich bin dankbar für die Möglichkeit, dieses freudige Chaos zu erforschen – und noch mehr dafür, zu erleben, wie es beginnt, meine künstlerische Sprache zu formen.
Ich freue mich darauf, durch mein Stück noch mehr von der Schweizer Kultur zu lernen und den interkulturellen Dialog lebendig zu halten.